Sonntag, 23. Dezember 2018

Adventskalender für Autofahrer

Mit diesem Adventskalender möchte das ASTRA allen Kunden für ihre uneingeschränkte Treue im letzten Jahr ganz herzlich danken. Der schön bebilderte Adventskalender kann bei der Marketingabteilung des Bundesamtes für Strassen bezogen werden. Da es mit dem Schenken immer so eine Sache ist, haben wir im Adventskalender einige gute Ideen hinter den Türchen versteckt.

1. Also den Start in die Adventszeit können Sie noch nicht mit einem Glas Champagner in einer Raststätte feiern, die Änderungen der Verordnung für die Zulassung von Alkohol ist erst in der Vernehmlassung.

2. Wenn Ihnen der Beifahrer ständig auf den Wecker geht, installieren Sie doch den Fahrdatenschreiber „CleverDrive“ von der Mobiliar.

3. Sie überlegen, ob Sie sich ein Elektroauto schenken sollen, haben aber Bedenken wegen der schlechten Abdeckung mit Ladestationen. Auf YouTube gibt es Bastelanleitungen, wie Sie jeden Beleuchtungskandelaber anzapfen können.

4. Die Erderwärmung hat auch seine schönen Seiten. Verreiste Fahrbahnen gehören langsam der Vergangenheit an. Damit können Sie sich den Antischleuderkurs sparen.

5. Leider kommt der Weihnachtsmann heute nur noch in Form eines heranrasenden DHL-, FedEx, Postpack-, UPS-Lieferwagens. Denken Sie an den armen Chauffeur, der immer unter Stress steht.

6. Freuen Sie sich auf das nächste Jahr. Wir kommen dem Rechtsvorbeifahren schon einen Schritt näher.

7. Es mag zwar lustig sein mit einem ZG 10 Autonummernschild herumzufahren, aber mit 233’000 Franken kann man Gescheiteres anfangen.

8. Anstatt, sich über die Staus zu ärgern, lassen Sie sich doch lieber ein schönes DAB+ Autoradio schenken.

9. Gehören Sie zu den Stammkunden bei der Polizei in Sache Bussen, nehmen Sie doch die preiswerte Mehrbussenkarte zum Abstempeln auf Ihren Wunschzettel.

10. bis 20. Was sich hinter diesen Türchen verbirgt, erfahren Sie nur aus dem kostenpflichtigen Original-Adventskalender.

21. Jetzt können Sie wirklich ein Elektroauto kaufen. Das ASTRA rüstet nämlich die Rastplätze mit Schnellladestationen aus, und die halbverfallenen und öligen Verpflegungsstände müssen nach der Revision der Nationalstrassenverordnung nun mindestens zwei Michelin Sterne aufweisen.

22. Lassen Sie sich nicht von den nörgelnden und ewig gestrigen Technikkritikern beeinflussen und bestellen Sie schon heute ein selbstfahrendes Auto.

23. Für einen Shoppingflug nach New York lassen Sie sich nicht durch Billig-Airlines mit schlechten Service abspeisen, sondern buchen Sie bei Elon Musk eine «Big Fucking Rocket» und landen in 20 Minuten in New York.

24. Unter Ihrem Christbaum liegt das Jahresupdate für Ihr Navigationsgerät. Das ASTRA wünscht Ihnen eine Umweg freie Fahrt im nächsten Jahr.

Sonntag, 2. Dezember 2018

Durchsage der Polizei auf DAB+

Früher war die Welt noch in Ordnung. Da gab es einen staatlichen Radiosender und damit Basta. Dann kamen die Privatradios und das Gestürm begann.

Die Kantone als damalige Besitzer der Nationalstrassen wurden von Anfragen zur Ausrüstung von Tunneln mit den Privatradios regelrecht überrannt. Die Ausbauverhandlungen wurden teilweise mit bizarren Argumenten geführt. In einem 5,7 km langen Tunnel musste ich die ganze UKW-Sendeanlage altershalber ersetzen. Bei der Projektbearbeitung fragte mich der Unternehmer, welche Programme dann auszustrahlen seien? Ich antwortete ihm: „Alle ausser Radio Energy!“ Der Unternehmer schaute mich ganz konsterniert an und meinte Radio Energy hätte auch eine Sendekonzession für dieses Gebiet. „Der Kilchsberger kommt mir nicht in diesen Tunnel“ antwortete ich ihm knapp. Ich kann den Roman Kilchsberger mit seinen frechen Sprüchen in seiner Sendung „Mein Morgen“ auf Radio Energy nicht ausstehen. Und wenn ich ihn dann noch im Fernsehen in Top Secret, Deal or No Deal oder sonst wo sehe, platzt mir vollends der Kragen. Doch schlussendlich habe ich meine Aversion gegenüber dem lieben Roman weggesteckt und Radio Energy im Tunnel einbauen lassen.

In Zeiten von DAB+ kann man sich diese Diskussion nicht mehr verstellen, denn im schlechtesten Fall werden 18 Programme und im besten Fall 90 Programme ausgestrahlt. Doch der Einbau von DAB+ ist nicht ohne Geräusche über die Bühne gegangen. Als man im Zuge des Einbaues im Gotthardtunnel die schweizweit einmalige regelmässige RadioDurchsagen ausschaltete, hagelt es immense Kritik von Autofahrern. Zur Erhöhung des Sicherheitsgefühls der Tunnelbenutzerinnen und -benutzer liesse sich nun überlegen, ob diese regelmässigen Durchsagen nicht wiedereingeführt werden sollen, und zwar in allen Tunneln. Zur Steigerung der Aufmerksamkeit müsste aber die Sprachkonserve durch eine Live-Ansage eines Radiomoderators erfolgen. Hier würde sich nun Roman Kilchsberger regelrecht aufdrängen. Denn nach dem er den Donnschtig-Jass nicht mehr moderiert, müsste er ja dafür jetzt Zeit haben. Für die Ausstrahlung in der italienischen und französischen Schweiz müsste man aber zuerst noch seine Sprachkenntnisse prüfen. Ob die frechen Sprüche eines Zürchers aber bei den Tunnelbenutzern ankommen und nicht kontraproduktiv wirken, ist heute noch nicht zweifelsfrei geklärt.

Dienstag, 16. Oktober 2018

Mein Nachbar der Autofan

Für einmal lassen wir die Meinung meines Nachbars über die Strassenverkehrsgesetzgebung und die Arbeit der Polizei aussen vor, sonst würde es eine wüste Kolumne. Hier interessiert mehr sein Verhältnis zum Auto. Er gehört nicht zu der Gruppe von Personen, die ihr Auto lieben, trotzdem ist das Auto für ihn mehr als eine Karosse ist, die einen von A nach B bringt.
Welche Automarke er bevorzugt, konnte ich nach all den Jahren noch nicht eruieren, weil er das Auto fast häufiger als sein Hemd wechselt. Wobei, da kann er nur bedingt etwas dafür, weil als Aussendienstmitarbeiter, wird das Fahrzeug von der Firma zur Verfügung gestellt und da er, für Aussenstehende aus nicht nachvollziehbaren Gründen, etwa nach jeweils einem Jahr die Arbeitsstelle wechselt, steht immer wieder ein neuer Wagen auf seinem Parkplatz. So kann ich ihn jeweils im vorbeifahrenden Auto unmöglich erkennen, weil ich mir all diese Automarken nicht merken kann und will.
Er hingegen kennt von allen Nachbarn aus der ganzen Wohnüberbauung die Automarke fehlerfrei. Er kann auch jedes Nachbarskind dem richtigen Auto zuordnen, aber die Namen der Kinder hingegen kann er sich schlicht nicht merken.
Auch weiss er, welcher Nachbar wievielmal pro Woche das Auto wäscht. Nachbarn, denen es völlig egal ist, ob ihr Auto vor Dreck steht, hat er schon unmissverständlich seine Meinung über die Sauberkeit von Autos kundgetan. In seinem Freundeskreis muss es Autobesitzer geben, die, wenn sie bei meinem Nachbarn eingeladen sind, vorher extra durch die Autowaschanlage fahren, um der Schimpftirade zu entgehen. Sein Sauberkeitsfimmel musste auch ich erleben. Als ich bei ihm einmal mitfahren durfte, zischte er mich an, ob ich auch ja saubere Schuhe habe. Mein Nachbar ist zwar ein Kinderfreund, aber wenn sie mit einem triefenden Glace in sein sauberes Auto einsteigen wollen, wird er regelrecht böse.
Als ich vor Jahren in die Wohnung neben meinem Nachbarn eingezogen bin, meinte er zu meinem autolosen Zustand, dass er mich schon noch zu einem Autokauf bringen werde. Mein Parkplatz in der Tiefgarage ist immer noch leer!

Freitag, 14. September 2018

Höchstgeschwindigkeit 240 km/h

In regelmässigen Abständen tauchen politische Vorstösse und Initiativen zur Erhöhung der Höchstgeschwindigkeit auf Autobahnen auf. Die Vorstösse unterscheiden sich nur in Detailfragen, ob jetzt 130km/h oder 140km/h und dies in Kombination mit Einschränkungen, nur in der Nacht oder bei sechsspurigen Autobahnen oder wenn kein Stau herrscht. All diese Vorstösse sind „Mumpitz“ und lösen das Problem nicht wirklich. Da hilft nur ein radikaler Ansatz: Höchstgeschwindigkeit 240km/h.

Das Institut für Verkehrsplanung an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich hat kürzlich eine Studie über die Auswirkung von 240km/h auf Autobahnen vorgestellt. Die Redaktion konnte mit dem Studienleiter Prof. Dr. h.c Irontor ein Interview führen.


Red.: Unsere Autobahnen sind doch für 240km/h gar nicht gebaut?
Prof.: Stimmt nicht ganz. Früher gab es keine Geschwindigkeitsbegrenzung, dann galt 130km/h und heute 120km/h. Man müsste nur kleine Anpassungen machen.

Red.: Und das wären konkret?
Prof.: Alle Kurven müssten begradigt oder durch Steilwandkurven ersetzt werden, weil die heutigen Kurven im besten Fall mit 150km/h befahren werden können.

Red.: Ein Problem sind doch die Anschlüsse?
Prof.: Ja. Bei den Einfahrten müsste man Katapulte einrichten, damit der Verkehr auf der Stammachse nicht durch die langsam einfahrenden Fahrzeuge abgebremst wird.

Red.: Und die Ausfahrten?
Prof.: Weil die Verzögerungsstreifen heute schon teilweise zu kurz sind, müsste bei jeder Ausfahrt ein Wasserbecken zum Abbremsen montiert werden, wenn das nicht reicht, kommt noch eine Sandpiste und am Schluss ein Abpralldämpfer dazu.

Red.: Bei dem Höllentempo kann man die Verkehrsschilder aber nicht mehr lesen?
Prof.: Die Verkehrsschilder, Wechselsignale und Fahrstreifenlichtsignale werden alle abmontiert und die Informationen über die Schnittstelle C2I (Car to Infrastructure) direkt ins Auto übertragen.

Red.: Aber bei den heutigen Staus kann man ja zu Stosszeiten nie die Höchstgeschwindigkeit fahren.
Prof.: Die Staus gibt es nicht mehr. Bei 240km/h ist die Aufenthaltsdauer eines Fahrzeuges um 50% reduziert, somit sind gleichzeitig nur noch halb so viele Fahrzeuge auf der Strasse unterwegs.

Red.: Wie viel Zeit spart man bei 240km/h?
Prof.: Das ist eine einfache Rechnung: Bei einem durchschnittlichen Arbeitsweg von 14,8 km, ist man mit 240km/h 3.7 Minuten schneller.

Samstag, 11. August 2018

Zulassungstest für Autobahnen

Die Staustunden haben im Jahre 2017 wieder zugenommen und zwar um 7,4 %. Für den grössten Teil der Staus sind die Verkehrsüberlastungen die Ursache. Um diese zu reduzieren, sind seit Jahren verschiedene Massnahmen in der Umsetzung und in der Planung. Als neue Massnahme ist auf der Basis von Einbürgerungstests ein Zulassungstest für Autobahnen geplant. Nur wer diesen Test besteht, darf in Zukunft die Nationalstrassen benutzen. Nachfolgend einige Fragen aus dem Test:

Welches ist das wichtigste Gesetz für das ASTRA als Eigentümer der Nationalstrassen?
a) das Jagdgesetz
b) das Finanzhaushaltsgesetz
c) das Umweltschutzgesetz
d) die Ordnungsbussenverordnung

Welches Gericht ist für die Belange der Nationalstrassen zuständig?
a) das Bundesstrassengericht
b) das BSA Bundesgericht
c) das Bundesstrafgericht
d) kein Gericht

Welche Polizei rückt bei einer Schlägerei auf der Nationalstrasse aus?
a) die Bürgerwehr
b) die Gemeindepolizei
c) die Hells Angels
d) der Elektrodienst

Wer hat das Nationalstrassennetz beschlossen?
a) das Parlament
b) General Guisan
c) das Volk
d) Napoleon

Bei welcher Versicherung sind die Anlagen der Nationalstrassen versichert?
a) bei der SUVA
b) bei der eidg. Gebäudeversicherung
c) bei keiner
d) bei der Feuerversicherung

Welcher berühmte Architekt hatte keine Bauwerke für die Nationalstrassen geplant?
a) Santiago Calatrava
b) Mario Botta
c) Christian Menn
d) Le Corbusier

In welcher Organisation ist das ASTRA vertreten?
a) Greenpeace
b) PIARC
c) Cross Road
d) Automobilclub der Schweiz

Welcher amerikanische Präsident hat auf einer Schweizer Raststätte die Toilette benutzt?
a) Winston Churchill
b) Franklin D. Roosevelt
c) Bill Clinton
d) John McCain

Welcher Schweizer Schriftsteller hat die Kurzgeschichte „Der Tunnel“ geschrieben?
a) Friedrich Dürrenmatt
b) Rino Tami
c) Markus Eisenlohr
d) Adolf Muschg

Wer 8 von 9 Fragen richtig beantwortet hat, bekommt im Führerausweis die Kategorie NS.

Mittwoch, 4. Juli 2018

Das Internet fährt Auto


Um es gleich vorweg zu nehmen, das Internet wird nie und nimmer Auto fahren können. Das Internet ist eigentlich dumm, oder sagen wir relativ dumm. Der Begriff Internet wird im Volksmund völlig falsch verwendet. Aussagen wie: „Neulich habe ich im Internet gesehen" ist blanker Unsinn. Das Internet ist ein Netzwerk und man sieht darin ausser IP-Adressen gar nichts. Selbst bei Google sind keine Informationen zu finden, sie wissen nur relativ genau wo was zu finden ist. Die eigentlichen Informationen liegen auf Rechnern, die im Moment noch von Menschen mit Informationen gefüttert werden.
Aber lassen wir die Wortklauberei und kehren zum Auto zurück. Schon heute sind unzählige Autos über eingebaute Mobilfunk-Modem mit dem Internet verbunden, nur wissen das die wenigsten Autobesitzer, weil die Daten direkt zum Automobilhersteller übermittelt werden und dieser keinen grossen Lärm um seine Datensammelwut machen möchte. Doch mit etwas Fantasie liesse sich diese Verbindung ins Internet durchaus sinnvoll nutzen. So könnte z.B. nur Autofahren, wer über einen gültigen Führerausweis verfügt, die Haftpflichtversicherung bezahlt hat, bei wem weder eine Fahrzeugkontrolle überfällig ist noch ein Führerausweisentzug verfügt wurde und vor allem alle Bussen bezahlt sind. Auch das leidige Thema der Autobahnvignette wäre ein für alle Mal gelöst. Wer im neuen Kalenderjahr erstmals eine Autobahn befährt, dem wird automatisch die Gebühr für die Vignette belastet. Das Ganze wird mit einer persönlichen Smartcard realisiert, die man in den Bordcomputer hineinschiebt. Sind nicht alle Bedingungen für eine Fahrerlaubnis erfüllt, blockiert der Bordcomputer einfach das Auto. Diebstahl ist damit ausgeschlossen, auch gibt es kein Theater mehr, wer jetzt mit dem Auto zu schnell gefahren ist, wobei eigentlich zu schnell fahren kann man sowieso nicht mehr, weil der Bordcomputer alles überwacht und sofort eingreift. Falsch Parken liegt auch nicht mehr drin und die Parkgebühren werden direkt auf das in der Smartcard hinterlegte Bankkonto belastet. Bezahlung mit Bitcoin ist natürlich auch möglich. Bei einem Unfall werden über e-call die Daten aller Insassen und des Fahrzeuges an die Ereignisdienste übermittelt. Die Feuerwehr weiss dann gerade, ob es sich um ein Elektro-Fahrzeug handelt. Auch das Road-Pricing lässt sich ohne teure Zahl- und Messstellen realisieren.
Und wenn das Internet einmal nicht mehr läuft oder die Daten-Cloud abgestürzt ist? Ja, dann steht halt der ganze Verkehr still!

Mittwoch, 6. Juni 2018

In 80 Minuten um die Welt

Anfangs des 19. Jahrhunderts war die Welt noch in Ordnung bzw. geruhsam. War doch bis zu dieser Zeit das Reisen nicht so hektisch wie heute – dafür dauerte die Reise unendlich lange und war je nach Budget sehr beschwerlich. 1873 läutete Jules Verne mit seinem Roman „Le Tour du Monde en 80 jours“ die Tempobolzerei ein. Der reiche englische Gentleman Phileas Fogg hatte mit anderen Clubmitgliedern um 20’000 Pfund Sterling gewettet, dass es ihm gelingt in 80 Tagen um die Welt zu reisen. Heute belächelt man die nostalgischen Phantasien eines Jules Verne nur noch und hat ganz andere Visionen. Aber auch die Durchschnittsgeschwindigkeit von 320km/h eines Shinkansen beeindruckt heute nur noch wenige. Anderseits sind Durchschnittsgeschwindigkeiten von unter 80 km/h auf den Autobahnen keine Seltenheit mehr. Da nützt auch eine Volksinitiative, die eine Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h auf Autobahnen fordert nicht viel.
Diese Ausgangslage ruft nun allerlei Fantasten auf den Plan. Allen voran der Tesla-Unternehmer Elon Musk. Mit dem Projekt Hyperloop möchte er eine Schnellbahn zwischen New York und Washington bauen – für die er anscheinend schon eine Genehmigung vom Staat erhalten hat. Die Fahrzeuge fahren in zwei getrennten und geschlossenen Röhren. Durch ein Teilvakuum und den im Fahrzeug erzeugten Luftrückstoss sollen Geschwindigkeiten bis zu 1125 km/h erreicht werden. Die Stromversorgung soll über Solarzellen auf den Röhren erfolgen. Eine erste Versuchsbahn in der Mojave-Wüste nahe Las Vegas wurde im Mai 2017 erstellt.
Auch in der Schweiz sucht man nach Lösung des Verkehrsproblems. So war eine Magnetschienenbahn unter dem Namen Swissmetro mit unterirdischen Röhren von Genf bis St. Gallen und einem Ast nach Basel vorgesehen. Im Unterschied zu Elon Musks Hyperloop wäre die Swissmetro durch elektrische Linearmotoren angetrieben worden. All den Projekten ist gemeinsam, dass sie den Finanzbedarf völlig unterschätzen, den immensen Energiebedarf mit nicht nachvollziehbaren Vergleichsrechnungen kleinreden und die Sicherheitsprobleme bei Störungen und Massnahmen für eine Evakuation der Passagiere fast gänzlich ignorieren.
Die „Lösung“ des Verkehrsproblems wäre aber denkbar einfach. Man müsste sich nur an den Film Stark Trek aus den 70iger Jahren erinnern. Darin verwendete man eine Teleportations-Maschine (Beamer) für das Transportieren der Besatzung vom Raumschiff auf einen Planeten. Auf der Grundlage der Quantenphysik werden die Moleküle in digitale Informationen aufgelöst, diese Informationen werden dann mittels individuellen Wellenfunktionen unter Zuhilfenahme des Heisenberg-Kompensators an den Zielort gesendet. Interessanterweise wurde bereits in der ersten Star-Trek-Serie „Raumschiff Enterprise“ die Teleportation eingeführt um Kosten für die Filmproduktion zu sparen. Es wusste nämlich niemand, wie man ein riesiges Raumschiff auf einem fremden Planeten landen lässt.

Dienstag, 1. Mai 2018

Rauchverbot im Tunnel

Nun steht die Grillsaison wieder vor der Türe. Da mögen sich einige Männer, Frauen
dürfen ja selten am Grill stehen, überlegen mit welchen extravaganten Varianten sie sich
bei den Gästen in Szene setzen können. Letztes Jahr haben sich die Grossverteiler mit
wenig geistreichen Werbespots mit Vorschlägen versucht zu überbieten. Mit dem
Fernsehwerbespot „Tsch, Tsch“ hat Coop dann den Vogel abgeschossen.
Um diese Vorlage zu toppen, braucht es schon spinnigere Ideen, besonders was die
Location betrifft. So muss man sich nicht wundern, wenn man dieses Jahr zu einem
Grillplausch auf die Autobahn eingeladen wird. Doch dabei sollten entsprechende
Sicherheitsvorkehrungen berücksichtigt werden. Für eine kleine Gesellschaft wäre eine
Ausstellbucht auf der Offenen Strecke vom Platz her ausreichend. Es empfiehlt sich aber
für die Anfahrt Fahrgemeinschaften zu bilden, weil sonst der Platz wegen den geparkten
Autos nicht mehr für das Aufstellen des Grills, der Festbänke, der Sonnenschirme und des
Tischtennistisches reicht. Für die Sicherheit wird empfohlen 100 Meter vor der
Ausstellbucht das neue Warnsignal „Achtung Grillstelle“ aufzustellen.


Da das Sommerwetter in der Schweiz meistens die reinste Katastrophe ist, müssen sich
vorsichtige Party- und Openairveranstalter rüsten. Für sie seien darum die Ausstellbuchten
in den Tunnels empfohlen. Diese befinden sich alle 1000 Meter. Anfänglich wurden diese
nur von Holländischen Touristen für ihr Picknick genutzt. Diese Picknickplätze wurden in
den letzten Jahren immer beliebter. Die Tunnelanlagen wurden deshalb so umgebaut,
dass dort nun auch der Betrieb eines Grills möglich ist. Wer dort seinen Grill anwerfen will,
sollte sich aber vorher beim zuständigen Unterhaltswerkhof anmelden, damit dieser die
Tunnellüftung auf den Betriebsmodus „Grill“ einstellen kann. Anstellen von Grillschürzen
mit den doofen Sprüchen und Zeichnungen müssen Grillmeister aber orange Grillschürzen
nach Sicherheitsklasse 2 tragen.
Trotz dieser Erfolgsgeschichte überlegt sich das Bundesamt für Strassen ASTRA ähnlich
wie die SBB bei den Bahnhöfen ein allgemeines Rauchverbot auf Nationalstrassen
einzuführen.


P.S. Dass ein Tunnel auch mehrere Grills gleichzeitig verkraften kann, hat sich am Tag der
Offenen Tür des Tunnels Eyholz auf der Umfahrung Visp gezeigt. Der Betriebsmodus
„Grill“ hat dabei perfekt funktioniert.

Freitag, 30. März 2018

Infokampagne für Autofahrer

Schweizweit sind 110 grosse Anzeigetafeln, sogenannte Wechseltextanzeigen, jeweils vor
wichtigen Verzweigungen platziert. Sie weisen die Verkehrsteilnehmenden mit Hilfe von
Texten, Signalen und Piktogrammen frühzeitig auf Ereignisse im Verkehrsablauf hin.
Kürzlich wurde die neue ASTRA Richtlinie Wechseltextanzeige publiziert. Hauptsächliche
Änderungen sind die Möglichkeit Verkehrssicherheitshinweise aufschalten zu können.
Dazu werden auf den Anzeigetafeln Texte wie z.b. „Rechts fahren, links überholen“ oder
„Bei Unfall Rettungsgasse bilden“ oder „Müde? Mach mal Pause“ eingeblendet. Durch
eine Indiskretion wurden nun Texte bekannt, die bei den Verantwortlichen zu leicht roten
Köpfen führten und die verkehrspsychologische Überprüfung nicht bestanden. Hier eine
kleine Auswahl der nicht bewilligten Texten:

„Wenn alle auf der Überholspur fahren, muss es ja Stau geben.“

„Wenn ihr Idioten bei Glatteis 120km/h fährt, seid ihr selber schuld!“

„Es ist wieder mal Stau, nur weil jeder von euch alleine im Karren sitzen muss.“

„Ja sicher, wir machen die Baustellen nur um dich zu ärgern - Idiot.“

„Gell, es ist schön alleine auf der Mittelspur?“

„Hast du gewusst das Telefonieren mit dem Handy am Steuer dumm macht.“

„Wenn sie ihren Leopard auf dem Rücksitz nicht anschnallen, haben sie ihn dann einmal
im Genick.“

„Wieviel Zeit sparst du mit dem Drängeln? Und was machst du mit der gesparten Zeit,
hä?“

„Wenn du heute Abend im Suff unsere schöne Autobahn demolierst, werden wir richtig
böse.“

„Die meisten Unfälle passieren auf der Überholspur aber wegen dem darfst du nicht
einfach auf dem Pannenstreifen fahren.“

„Wisst ihr eigentlich, dass wir wegen euch immer in der Nacht arbeiten müssen, um die
Strassen zu reparieren.“

„Wenn du deinen Hamburger noch weiter am Steuer frisst, wirst du einmal an Erstickung
sterben.“

„Wenn du diesen Text im Rückspiegel siehst, bist du ein Geisterfahrer.“

Sonntag, 4. März 2018

Soll doch der Teufel die Strasse bauen!


Das Projektgeschäft ist fast wie ein Leiterlispiel. Feld 3: du hast Glück dein Projekt wurde bewilligt = nochmals würfeln, Feld 15: so ein Pech, beim Projektverfasser hat der Projektleiter gekündigt, jetzt muss ein neuer Mitarbeiter eingeführt werden und dein Projekt verzögert sich = 10 Felder zurück, Feld 25: wegen Einsprachen verzögert sich ein anderes Projekt, dadurch steht jetzt Geld für dein Projekt zur Verfügung = springe auf Feld 35. Feld 41: Bei einem Unternehmer ist das Fabrikdach eingestürzt und einige Geräte wurden zerstört und müssen nun neu produziert werden = du musst 3 Runden aussetzen. Der Erste, der am Ziel ist, darf bauen.
Ein Projekt ist je nach Umfang während seiner Entstehung mit unzähligen Problemen verbunden: Arbeitsvergaben, Bewilligungsverfahren, Hochspannungsleitungen, Gasleitungen, Grundwasserschutz, Lärmschutz, schwierige Bodenverhältnisse, Naturgefahren, archäologische Funde, Stellungnahmen, Einsprachen, Beschwerden, Auflagen, fehlende finanzielle Mittel. In unseren Breitengraden kann man dafür Streiks, Materialknappheit, Stromausfälle, Unwetter, Blockaden durch Demonstrationen glücklicherweise ausschliessen.
Bei all den Problemen könnte man verstehen, dass die Projektverantwortlichen in der Verzweiflung auf unkonventionelle Ideen kommen und sich an den Bau der Teufelsbrücke erinnern. Nach einer Sage hatten die Urner im 13. Jahrhundert immer wieder versucht, eine Brücke über die wilde Reuss zu schlagen, doch diese stürzte dauernd ein. Die Urner rätselten, wie die Schöllenenschlucht zu überwinden sei. Schliesslich rief ein Landamman ganz verzweifelt aus: "Dann soll doch der Teufel eine Brücke bauen!" Kaum ausgesprochen, stand er schon vor der Urner Bevölkerung. Der Teufel versprach ihnen einen Pakt: Er werde die Brücke bauen, die fortan halten werde, aber die erste Seele, die die neue Brücke überschreitet, soll ihm gehören. Nachdem eine neue starke Brücke über der Schlucht stand, wussten die Urner nicht, wen sie hinüberschicken sollten, bis ein schlauer Bauer eine geniale Idee hatte. Er band seinen Geissbock los und jagte den Ziegenbock auf die andere Seite. Rasend vor Wut, ergriff der Teufel einen Felsblock und drohte damit, sein Werk zu zerstören. Darauf kam ein altes Weiblein des Wegs und ritzte ein Kreuz in den Stein. Als der Teufel dies sah, verfehlte er sein Ziel, und der Fels landete in der Nähe von Göschenen.


N.B Beim Bau des Gotthardstrassentunnels in den 70iger Jahren musste der Teufelsstein verschoben werden.