Sonntag, 23. Dezember 2018

Adventskalender für Autofahrer

Mit diesem Adventskalender möchte das ASTRA allen Kunden für ihre uneingeschränkte Treue im letzten Jahr ganz herzlich danken. Der schön bebilderte Adventskalender kann bei der Marketingabteilung des Bundesamtes für Strassen bezogen werden. Da es mit dem Schenken immer so eine Sache ist, haben wir im Adventskalender einige gute Ideen hinter den Türchen versteckt.

1. Also den Start in die Adventszeit können Sie noch nicht mit einem Glas Champagner in einer Raststätte feiern, die Änderungen der Verordnung für die Zulassung von Alkohol ist erst in der Vernehmlassung.

2. Wenn Ihnen der Beifahrer ständig auf den Wecker geht, installieren Sie doch den Fahrdatenschreiber „CleverDrive“ von der Mobiliar.

3. Sie überlegen, ob Sie sich ein Elektroauto schenken sollen, haben aber Bedenken wegen der schlechten Abdeckung mit Ladestationen. Auf YouTube gibt es Bastelanleitungen, wie Sie jeden Beleuchtungskandelaber anzapfen können.

4. Die Erderwärmung hat auch seine schönen Seiten. Verreiste Fahrbahnen gehören langsam der Vergangenheit an. Damit können Sie sich den Antischleuderkurs sparen.

5. Leider kommt der Weihnachtsmann heute nur noch in Form eines heranrasenden DHL-, FedEx, Postpack-, UPS-Lieferwagens. Denken Sie an den armen Chauffeur, der immer unter Stress steht.

6. Freuen Sie sich auf das nächste Jahr. Wir kommen dem Rechtsvorbeifahren schon einen Schritt näher.

7. Es mag zwar lustig sein mit einem ZG 10 Autonummernschild herumzufahren, aber mit 233’000 Franken kann man Gescheiteres anfangen.

8. Anstatt, sich über die Staus zu ärgern, lassen Sie sich doch lieber ein schönes DAB+ Autoradio schenken.

9. Gehören Sie zu den Stammkunden bei der Polizei in Sache Bussen, nehmen Sie doch die preiswerte Mehrbussenkarte zum Abstempeln auf Ihren Wunschzettel.

10. bis 20. Was sich hinter diesen Türchen verbirgt, erfahren Sie nur aus dem kostenpflichtigen Original-Adventskalender.

21. Jetzt können Sie wirklich ein Elektroauto kaufen. Das ASTRA rüstet nämlich die Rastplätze mit Schnellladestationen aus, und die halbverfallenen und öligen Verpflegungsstände müssen nach der Revision der Nationalstrassenverordnung nun mindestens zwei Michelin Sterne aufweisen.

22. Lassen Sie sich nicht von den nörgelnden und ewig gestrigen Technikkritikern beeinflussen und bestellen Sie schon heute ein selbstfahrendes Auto.

23. Für einen Shoppingflug nach New York lassen Sie sich nicht durch Billig-Airlines mit schlechten Service abspeisen, sondern buchen Sie bei Elon Musk eine «Big Fucking Rocket» und landen in 20 Minuten in New York.

24. Unter Ihrem Christbaum liegt das Jahresupdate für Ihr Navigationsgerät. Das ASTRA wünscht Ihnen eine Umweg freie Fahrt im nächsten Jahr.

Sonntag, 2. Dezember 2018

Durchsage der Polizei auf DAB+

Früher war die Welt noch in Ordnung. Da gab es einen staatlichen Radiosender und damit Basta. Dann kamen die Privatradios und das Gestürm begann.

Die Kantone als damalige Besitzer der Nationalstrassen wurden von Anfragen zur Ausrüstung von Tunneln mit den Privatradios regelrecht überrannt. Die Ausbauverhandlungen wurden teilweise mit bizarren Argumenten geführt. In einem 5,7 km langen Tunnel musste ich die ganze UKW-Sendeanlage altershalber ersetzen. Bei der Projektbearbeitung fragte mich der Unternehmer, welche Programme dann auszustrahlen seien? Ich antwortete ihm: „Alle ausser Radio Energy!“ Der Unternehmer schaute mich ganz konsterniert an und meinte Radio Energy hätte auch eine Sendekonzession für dieses Gebiet. „Der Kilchsberger kommt mir nicht in diesen Tunnel“ antwortete ich ihm knapp. Ich kann den Roman Kilchsberger mit seinen frechen Sprüchen in seiner Sendung „Mein Morgen“ auf Radio Energy nicht ausstehen. Und wenn ich ihn dann noch im Fernsehen in Top Secret, Deal or No Deal oder sonst wo sehe, platzt mir vollends der Kragen. Doch schlussendlich habe ich meine Aversion gegenüber dem lieben Roman weggesteckt und Radio Energy im Tunnel einbauen lassen.

In Zeiten von DAB+ kann man sich diese Diskussion nicht mehr verstellen, denn im schlechtesten Fall werden 18 Programme und im besten Fall 90 Programme ausgestrahlt. Doch der Einbau von DAB+ ist nicht ohne Geräusche über die Bühne gegangen. Als man im Zuge des Einbaues im Gotthardtunnel die schweizweit einmalige regelmässige RadioDurchsagen ausschaltete, hagelt es immense Kritik von Autofahrern. Zur Erhöhung des Sicherheitsgefühls der Tunnelbenutzerinnen und -benutzer liesse sich nun überlegen, ob diese regelmässigen Durchsagen nicht wiedereingeführt werden sollen, und zwar in allen Tunneln. Zur Steigerung der Aufmerksamkeit müsste aber die Sprachkonserve durch eine Live-Ansage eines Radiomoderators erfolgen. Hier würde sich nun Roman Kilchsberger regelrecht aufdrängen. Denn nach dem er den Donnschtig-Jass nicht mehr moderiert, müsste er ja dafür jetzt Zeit haben. Für die Ausstrahlung in der italienischen und französischen Schweiz müsste man aber zuerst noch seine Sprachkenntnisse prüfen. Ob die frechen Sprüche eines Zürchers aber bei den Tunnelbenutzern ankommen und nicht kontraproduktiv wirken, ist heute noch nicht zweifelsfrei geklärt.