Liebes Theaterinteressierte
Nach 30 Jahren Theaterspielen bin ich mich aller Hand gewohnt.
Und so haben mich die Turbulenzen vor und während der Probenarbeit nicht
gross beunruhigt. Angefangen hat alles sehr schön. Wir hatten vier
spielbegeisterte Frauen und keinen Regisseur, dafür ein bombiges Stück.
Nachdem man für die Regie eine interne Notlösung fand, begannen die
Proben. Von den neun Rollen waren zu diesem Zeit sieben besetzt. Eine
Rolle konnte durch Doppelbesetzung „eliminiert“ werden und die Letzte
konnten wir kurz vor dem Probeweekend besetzen. Als Dreingabe
verabschiedete sich eine Hauptdarstellerin mitten in den Proben per SMS.
Durch gute Beziehungen in der Theaterszene konnte die Rolle
glücklicherweise schnell neu besetzt werden.
Dieses Chaos zu leiten, konnten wir nicht einer externen Regie
zumuten. So kam ich unverhofft zu meinem Regiemandat. Einen netten
Nebeneffekt hat das Ganze schon noch. Auf 200 Plakaten im Dorf ist in
grossen Lettern mein Name zu lesen. Einem Altpolitiker schlägt dabei das
Herz schon höher. Dazu kommt, dass die wenigsten Zuschauer merken, wenn
man als Regisseur Mist baut.
(Theaterproduktion 2013 des Theaterverein T-nünzg in Horgen)
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