Sonntag, 28. April 2024

Not-Schnellladestationen

 


Für die Dekarbonisierung der Fahrzeugflotte braucht es dringend zusätzliche Ladestationen. Besonders im öffentlichen Raum, wie z.B. in Miet- und Geschäftsliegenschaften, mangelt es an Ladepunkten. Der Nationalrat hat darum einen Kreditrahmen von CHF 120 Millionen für die Unterstützung von Ladestationen in Mietliegenschaften ins CO2-Gesetz aufgenommen.

Auf Nationalstrassen hat das Bundesamt für Strassen begonnen, die selten benutzten SOS-Notrufsäulen mit einem Elektroschnelllademodul auszurüsten. Die orangen Notrufsäulen, die alle zwei Kilometer platziert sind, gaben amtsintern schon verschiedentlich Anlass zur Diskussion. Da heute fast alle ein Handy haben, werden diese SOS-Rufstellen nur ganz selten benutzt. Besonders im Tunnel wäre aber die Benutzung der Notruftelefone in den SOS-Nischen überlebenswichtig. Löst doch dort ein Anruf oder eine Entnahme des Feuerlöschers einen Alarm aus, aktiviert die Kameras an diesem Standort und schaltet die Warnsignalisation ein. Im Falle eines Handyanrufs ist eine Ortung des Hilfesuchenden nicht möglich und die automatische Alarmaufschaltung kann nicht erfolgen.

Über die Notwendigkeit für SOS-Rufstellen ausserhalb von Tunnels kann man sicher diskutieren. Mit dem Einbau von Schnellladestationen werden diese Rufstellen nun eine neue Bestimmung erhalten. Wer mit seinem Elektroauto unterwegs ist, und auf einmal merkt, dass die Batterien nahezu leer sind, kann nun ganz beruhigt an die nächste Notrufsäule fahren. Nach einem Anruf bei der Polizei über die eingebaute Sprechplatte, wird diese die Säule für den Ladevorgang freischalten. Im Ständer der Notrufsäule befindet sich schon heute ein Türchen, dieses öffnet sich nun nach der Freischaltung und ein Ladekabel kommt zum Vorschein. Damit eine Schnellladung möglich ist, werden die Säulen mit einem Solarpanel und einer Batterie ausgerüstet.

Da die Umrüstung der grossen Anzahl Notrufsäulen nicht ganz billig ist, fallen entsprechend hohe Strombezugskosten an. Diese werden direkt der Kreditkarte des Anrufenden belastet, die man vor der Freischaltung der Polizei angeben muss. Falls der Pannenstreifen als Fahrspur benutzt wird, kann die Säule aus Sicherheitsgründen natürlich nicht benutzt werden.

P.S. Zugegeben, nur Techniker*innen haben gemerkt, dass diese Geschichte ein völliger Unsinn und technisch gar nicht realisierbar ist. Es muss sich niemand schämen, der jetzt auf diesen Schwachsinn hereingefallen ist. Es zeigt aber, wie wichtig es ist, dass seriöse Medien mit gut recherchierten Informationen die Bevölkerung informiert.